Annegret Arbeiter De Fischer un syn Fru

Annegret Arbeiter

De Fischer un syn Fru

Entwurf: Marcus Behmer

210 x 110 / 1987

Vorbemerkungen zum Märchen "Von dem Fischer un syner Fru"

Sogar die Post fand im Mai 1997 die Geschichte eine Briefmarke wert; sie benutzte einen Entwurf von Prof. Ernst Kößlinger, Planegg.

Im Jahr 1920 veröffentlichte der Insel Verlag unter der Nr. 315 das Märchen “Von dem Fischer un syner Fru”.

Der Hamburger Maler Philipp Otto Runge (1777-1810) hatte es nach der Volksüberlieferung aufgeschrieben, und die Brüder Grimm haben es in den Jahren 1812 – 1815 in ihre “Kinder- und Hausmärchen-Sammlung” übernommen.

Dieses Bändchen war von ganz besonderer Art, denn der Maler und Grafiker Marcus Behmer selbst wollte es “drucken, d. h. selbst setzen, Papier, Einband, Schrift etc. – alles selbst machen resp. auswählen”. Daraus entstand ein wunderschönes Büchlein, von dem hier einige Original-Seiten gezeigt werden (weiter unten).

Das Märchen selbst können Sie in der hochdeutschen Fassung oder in der alten niederdeutschen Fassung lesen (unten). In der letzteren wurden Orthographie und Zeichensetzung sorgfältig von dem Original übernommen, allerdings nicht die Schrift.

Marcus Behmer

Marcus Behmer (1879-1958)

deutscher Zeichner, Radierer, Kupferstecher, Holzschneider, Buchillustrator, Schriftgestalter und Dichter.

Behmer wurde am 1. Oktober 1879 in Weimar geboren. Nach einer Lehrzeit als Dekorationsmaler bei den Münchener Vereinigten Werkstätten wandte er sich einer künstlerischen Karriere zu. Er eignete sich die notwendigen Fertigkeiten autodidaktisch und ohne formale Ausbildung an und veröffentlichte, gefördert von Otto Julius Bierbaum, ab 1898 seine Arbeiten.

Behmer wurde Zeichner beim Simplicissimus und arbeitete bei den Zeitschriften Die Insel und Ver Sacrum mit. Seine Fähigkeiten als Buchgestalter führten zu zahlreichen Aufträgen bei den führenden Verlagen seiner Zeit, darunter Paul Cassirer, dem Insel-Verlag, dem Fischer Verlag, dem Rowohlt Verlag und der Cranach Presse.

1951 erhielt Behmer den Kunstpreis der Stadt Berlin. Er blieb zeitlebens seiner persönlichen, häufig phantastischen Form des Jugendstils verhaftet und betrachtete das „schöne Buch” in seiner Ausgestaltung als Gesamtkunstwerk.

Behmer starb am 16. September 1958 in Ostberlin.

Seine bekanntesten Werke sind die Illustrationen zur deutschen Ausgabe von Oscar Wildes Salome (1903), zu dem Märchen Vom Fischer un syner Fru sowie der Thora der Soncino-Gesellschaft.

(Dirk Bennett in “Microsoft Encarta, Enzyklopädie 2001”)

Original-Seiten

Das Märchen von dem Fischer un syner Fru

Einige Originalseiten aus dem Insel-Büchlein Nr. 315 von 1920, komplett gestaltet von Marcus Behmer.

Einband Vorderseite

Erste Bild- und Textseite

Vorletzte Text- und letzte Bildseite

Hochdeutsche Fassung

Das Märchen von dem Fischer und seiner Frau

Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einem alten Topfe, dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage hin und angelte; und er angelte und angelte. So saß er auch einst bei der Angel und sah immer in das klare Wasser hinein; und er saß und saß.

Da ging die Angel auf den Grund, tief hinunter, und als er sie heraufholte, zog er einen großen Butt heraus. Da sagte der Fisch zu ihm: „Hör’ einmal, Fischer, ich bitte dich, lass mich leben, ich bin kein rechter Fisch, ich bin ein verwünschter Prinz. Was hilft es dir, wenn du mich totmachst? Ich würde dir doch nicht recht schmecken; setze mich wieder ins Wasser und lass mich schwimmen.“ – „Nun“, sagte der Mann, „du brauchst nicht so viele Worte zu machen; einen Fisch, der sprechen kann, hätte ich so schon schwimmen lassen.“ Damit setzte er ihn wieder ins klare Wasser; da ging der Fisch auf den Grund und zog einen langen Streifen Blut nach sich. Nun stand der Fischer auf und ging zu seiner Frau in den Topf. „Mann“, sagte die Frau, „hast du heute nichts gefangen?“ – „Nein“, sagte der Mann, „ich fing einen Fisch, der sagte, er wäre ein verwünschter Prinz, da hab’ ich ihn wieder schwimmen lassen.“ – „Hast du dir denn nichts gewünscht?“ fragte die Frau. „Nein“, sagte der Mann, „was sollt’ ich mir wünschen?“ – „Ach“, sagte die Frau, „das ist doch schlimm, hier immer so im Topfe zu wohnen; es ist eklig und stinkt. Du hättest uns doch eine kleine Hütte wünschen können. Geh’ noch einmal hin und rufe ihn; sag’ ihm, wir möchten gern eine kleine Hütte haben, er tut es gewiss.“ – „Ach“, sagte der Mann, „was sollt’ ich noch einmal hingehen?“ – „Ei“, sagte die Frau, „du hattest ihn doch gefangen und hast ihn wieder schwimmen lassen, er tut es gewiss. Geh’ gleich hin.“ Der Mann wollte noch nicht recht, wollte aber seiner Frau nicht zuwider sein und ging hin an die See. – Als er dort ankam, war die See ganz grün und gelb und gar nicht mehr so klar. So stellte er sich hin und sagte:

Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
Meine Frau, die Ilsebill,
Will nicht so, wie ich gern will.

Da kam der Fisch angeschwommen und sagte: „Na, was will sie denn?“ – „Ach“, sagte der Mann, „ich hatte dich doch gefangen gehabt, und meine Frau sagt, ich hätte mir auch etwas wünschen sollen. Sie mag nicht mehr in einem Topfe wohnen, sie möchte gern eine Hütte haben.“ – „Geh’ nur hin“, sagte der Fisch, „sie hat sie schon.“

Da ging der Mann hin, und seine Frau saß nicht mehr in einem Topfe, aber eine kleine Hütte stand da, und seine Frau saß vor der Tür auf einer Bank. Da nahm ihn seine Frau bei der Hand und sagte zu ihm: „Komm nur herein, sieh, nun ist’s doch viel besser.“ Da gingen sie hinein, und in der Hütte war ein kleiner Vorplatz und eine herrliche Stube und Kammer, wo für jeden ein Bett stand, und Küche und Speisekammer, alles aufs beste mit Gerätschaften und aufs schönste aufgeputzt, Zinnzeug und Messing, was da hineingehört. Hinten war auch ein kleiner Hof mit Hühnern und Enten und ein kleiner Garten mit Gemüse und Obst. „Sieh“, sagte die Frau, „ist das nicht nett?“ – „Ja“, sagte der Mann, „so soll’s bleiben, nun wollen wir recht vergnügt leben“ – „Das wollen wir uns bedenken“, sagte die Frau. Und dann aßen sie und gingen zu Bett.

So ging das wohl acht oder vierzehn Tage, da sagte die Frau: „Höre, Mann, die Hütte ist doch gar zu eng, und der Hof und der Garten sind gar so klein; der Fisch hätte uns auch wohl ein größeres Haus schenken können. Ich möchte gern in einem großen steinernen Schlosse wohnen. Geh’ hin zum Fisch, er soll uns ein Schloss schenken.“ – „Ach, Frau“, sagte der Mann, „die Hütte ist ja gut genug, was wollen wir in einem Schlosse wohnen!“ – „Ei was“, sagte die Frau, „geh’ du nur hin, der Fisch kann das tun.“ – „Nein, Frau“, sagte der Mann, „der Fisch hat uns erst die Hütte gegeben, ich mag nun nicht schon wieder kommen, es möchte den Fisch verdrießen.“ – „Geh’ nur“, sagte die Frau, „er kann’s recht gut und tut’s gern; geh’ du nur hin.“ Dem Mann war sein Herz so schwer, und er wollte nicht; er sagte bei sich selber: „Das ist nicht recht“; er ging aber doch hin.

Als er an die See kam, war das Wasser ganz violett und dunkelblau und grau und dick, und gar nicht mehr so grün und gelb, doch war es ruhig. Da stellte er sich hin und sagte:

Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
Meine Frau, die Ilsebill,
Will nicht so, wie ich gern will.

„Na, was will sie denn?“ fragte der Fisch. „Ach“, sagte der Mann halb betrübt, „sie will in einem großen steinernen Schlosse wohnen.“ – „Geh’ nur hin, sie steht vor der Tür“, sagte der Fisch.

Da ging der Mann hin und dachte, er wolle nach Hause gehen, als er aber dort ankam, da stand dort ein großer, steinerner Palast, und seine Frau stand oben auf der Treppe und wollte hineingehen; da nahm sie ihn bei der Hand und sagte:

„Komm nur herein.“ Und so ging er mit ihr hinein, und in dem Schlosse war ein großer Flur mit marmornem Estrich, und da waren so viele Bediente, die rissen die großen Türen auf, und die Wände waren alle blank und mit schönen Tapeten, und in den Zimmern lauter goldene Stühle und Tische, und kristallene Kronleuchter hingen von der Decke herab, und in all den Stuben und Kammern lagen Fußdecken, und Essen und die allerbesten Weine standen auf den Tischen, als wollten sie brechen. Und hinter dem Hause war auch ein großer Hof mit Pferde- und Kuhstall und Kutschen aufs allerbeste, auch war dort ein großer, herrlicher Garten mit den schönsten Blumen und feinen Obstbäumen, und ein Lustwald, wohl eine halbe Meile lang, mit Hirschen und Rehen und Hasen darin und allem, was man sich wünschen mag. „Na“, sagte die Frau, „ist das nun nicht schön?“ – „Ach ja“, sagte der Mann, „so soll es auch bleiben, nun wollen wir auch in dem schönen Schlosse wohnen und wollen zufrieden sein. „ – „Das wollen wir uns bedenken“, sagte die Frau, „und wollen’s beschlafen.“ Damit gingen sie zu Bett.

Am anderen Morgen wachte die Frau zuerst auf, es war eben Tag geworden, und jeder sah von seinem Bett aus das herrliche Land vor sich liegen. Der Mann reckte sich noch, da stieß sie ihn mit dem Ellbogen in die Seite und sagte: „Mann, steh’ auf und guck’ einmal aus dem Fenster! Sieh’, können wir nicht König werden über all dies Land? Geh’ hin zum Fisch, wir wollen König sein.“ – „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was wollen wir König sein! Ich mag nicht König sein.“

„Ei“, sagte die Frau, „willst du nicht König sein, so will ich König sein. Geh’ hin zum Fisch, ich will König sein.“ – „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du König sein, das mag ich ihm nicht sagen.“ – „Warum nicht?“ sagte die Frau, „geh’ sogleich hin, ich muss König sein.“ Da ging der Mann hin und war ganz betrübt, dass seine Frau König werden wollte. „Das ist nicht recht und ist nicht recht“, dachte der Mann. Er wollte nicht hingehen, ging aber doch hin.

Und als er an die See kam, da war die See ganz schwarzgrau, und das Wasser gärte so von innen und roch ganz faul. Da stellte er sich hin und sagte:

Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
Meine Frau, die Ilsebill,
Will nicht so, wie ich gern will.

„Nun, was will sie denn?“ fragte der Fisch. „Ach“, sagte der Mann, „sie will König werden.“ – „Geh’ nur hin, sie ist es schon“, sagte der Fisch.

Da ging der Mann hin, und als er an den Palast kam, war das Schloss viel größer geworden, mit einem großen Turm und herrlichem Zierrat daran; und die Schildwache stand vor dem Tor, und da waren so viele Soldaten mit Pauken und Trompeten. Und als er in das Haus kam, war alles von purem Marmor mit Gold und samtene Decken und große, goldene Quasten. Seine Frau saß auf einem hohen Thron von Gold und Diamant und hatte eine große, goldene Krone auf und das Zepter in der Hand, von purem Gold und Edelstein, und ihr zu beiden Seiten standen sechs Jungfrauen in einer Reihe, immer eine einen Kopf kleiner als die andere. Da stellte er sich hin und sagte: „Ach Frau, bist du nun König?“ – „Ja“, sagte die Frau, „nun bin ich König.“ Da stand er und sah sie an, und als er sie eine Zeitlang so angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, was ist das schön, wenn du König bist! Nun wollen wir auch nichts mehr wünschen.“ – „Nein, Mann“, sagte die Frau und ward ganz unruhig, „mir wurde die Zeit und Weile so lang, ich kann das nicht mehr aushalten. Geh’ hin zum Fisch, König bin ich, nun muss ich auch Kaiser werden.“ – „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du Kaiser werden?“ – „Mann“, sagte sie, „geh’ zum Fisch, ich will Kaiser sein.“ – „Ach, Frau“, sagte der Mann, „Kaiser kann er nicht machen, ich mag dem Fisch das nicht sagen; ein Kaiser ist nur einmal im Reich. Kaiser kann ja der Fisch nicht machen, das kann und kann er nicht.“ – „Was“, sagte die Frau, „ich bin König, und du bist nur mein Mann, willst du gleich hingehen? Geh’ gleich hin; kann er König machen, so kann er auch Kaiser machen, ich will nun Kaiser sein. Gleich geh’ hin!“ Da musste er hingehen. Als der Mann aber hinging, war ihm ganz bange, und als er so ging, dachte er bei sich: „Das geht und geht nicht gut, Kaiser ist zu unverschämt, der Fisch wird’s am Ende müd’.“

Damit kam er an die See; da war die See noch ganz schwarz und dick und begann so von innen herauf zu gären, dass es nur so Blasen warf, und es ging ein Windstoß drüber hin, der sie aufwühlte, und den Mann kam ein Grausen an. Da stellte er sich hin und sagte:

Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
Meine Frau, die Ilsebill,
Will nicht so, wie ich gern will.

„Nun, was will sie denn?“ fragte der Fisch. „Ach, Fisch“, sagte er, „meine Frau will Kaiser werden.“ – „Geh’ nur hin“, sagte der Fisch, „sie ist es schon.“

Da ging der Mann hin, und als er dort ankam, war das ganze Schloss von poliertem Marmor mit goldenen Figuren und goldenen Zierraten. Vor dem Tor marschierten die Soldaten, und sie bliesen Trompeten und schlugen Pauken und Trommeln. Aber in dem Hause, da gingen die Barone und Grafen und Herzoge nur so als Bediente herum, da machten sie ihm die Türen auf, die von lauter Gold waren. Und als er hineinkam, da saß seine Frau auf einem Thron, der war von einem Stück Gold, und war sechs Ellen hoch, und sie hatte eine mächtige, große goldene Krone auf, die war mit Brillanten und Karfunkelsteinen besetzt. In der einen Hand hatte sie das Zepter und in der andern Hand den Reichsapfel, und ihr zu beiden Seiten standen die Trabanten in zwei Reihen, immer einer kleiner als der andere, von dem allergrößten Riesen, der war über sechs Ellen hoch, bis zum allerkleinsten Zwerg, der war nur so groß wie mein kleiner Finger. Und vor ihr standen so viele Fürsten und Herzoge. Da stellte sich der Mann schüchtern hin und sagte: „Frau, bist du nun Kaiser?“ – „Ja“, sagte sie, „ich bin Kaiser.“ Da ging er näher hin und besah sie sich so recht, und als er sie eine Zeitlang so angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, was ist das schön, wenn du Kaiser bist.“’ – „Mann“, sagte sie, „was stehst du dort? Ich bin nun Kaiser, nun will ich aber auch Papst werden; geh’ hin zum Fisch.“ – „Ach, Frau“, sagte der Mann, „was willst du nicht alles. Papst kannst du nicht werden, Papst ist nur einmal in der Christenheit, das kann er doch nicht machen.“ – „Mann“, sagte sie, „ich will Papst werden; geh’ gleich hin, ich muss heut’ noch Papst werden.“

„Nein, Frau“, sagte der Mann, „das mag ich nicht sagen, das geht nicht gut, das ist zu grob, Papst kann der Fisch nicht machen.“ – „Mann, was für Schnack!“ sagte die Frau, „kann er Kaiser machen, kann er auch Papst machen. Geh’ sofort hin, ich bin Kaiser, und du bist nur mein Mann. Willst du wohl hingehen.“ Da wurde er bange und ging hin, es war ihm aber ganz elend zumute, er zitterte und bebte, und Knie und Waden schlotterten ihm. Und da strich ein Wind übers Land, und die Wolken flogen, als es düster wurde gegen Abend. Die Blätter wehten von den Bäumen, und das Wasser rauschte und brauste, als ob es kochte, und platschte an das Ufer, und in der Ferne sah er die Schiffe, die schossen in der Not und tanzten und sprangen auf den Wellen. Doch war der Himmel noch so ein bisschen blau in der Mitte, aber an den Seiten zog es herauf wie ein schweres Gewitter. Da stellte er sich in der Angst recht verzagt hin und sagte:

Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
Meine Frau, die Ilsebill,
Will nicht so, wie ich gern will.

„Nun, was will sie denn?“ fragte der Fisch. „Ach“, sagte der Mann, „sie will Papst werden.“ – „Geh’ nur hin, sie ist es schon.“

Da ging er hin, und als er dort ankam, war es wie eine große Kirche, von lauter Palästen umgeben. Dort drängte er sich durch das Volk. Inwendig war aber alles mit tausend und tausend Lichtern erleuchtet, und seine Frau war in lauter Gold gekleidet und saß auf einem noch viel höheren Thron und hatte drei große goldene Kronen auf und um sie her so viel vom geistlichen Staat, und zu ihren beiden Seiten standen zwei Reihen Lichter, das größte so dick und groß wie der allergrößte Turm, bis zum allerkleinsten Küchenlicht; und alle die Kaiser und die Könige lagen vor ihr auf den Knien und küssten ihr den Pantoffel. „Frau“, fragte der Mann und sah sie so recht an, „bist du nun Papst?“ – „Ja“, sagte sie, „ich bin Papst.“ Da stellte er sich hin und sah sie so recht an, und das war, als wenn er in die helle Sonne sähe. Als er sie eine Zeitlang so angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, was ist das schön, wenn du Papst bist!“ Sie saß aber ganz steif wie ein Klotz und rührte und regte sich nicht. Da sagte er: „Frau, nun sei zufrieden, jetzt bist du Papst, nun kannst du nichts mehr werden.“ – „Das will ich mir bedenken“, sagte die Frau. Damit gingen sie beide zu Bett, aber sie war nicht zufrieden, und die Gier ließ sie nicht schlafen, sie dachte immer, was sie noch werden wollte.

Der Mann schlief recht gut und fest, er war den Tag viel gelaufen; die Frau aber konnte gar nicht einschlafen und warf sich die ganze Nacht von einer Seite auf die andere und dachte nur immer, was sie wohl noch werden könnte, und konnte sich doch auf nichts mehr besinnen. Mittlerweile wollte die Sonne aufgehen, und als sie das Morgenrot sah, richtete sie sich auf im Bett und sah dort hinein, und als sie aus dem Fenster die Sonne so heraufkommen sah – „ha“, dachte sie, „kann ich nicht auch die Sonne und den Mond aufgehen lassen?“ – „Mann“, sagte sie und stieß ihn mit dem Ellbogen in die Rippen, „wach’ auf, geh’ hin zum Fisch, ich will werden wie der liebe Gott.“ Der Mann war noch halb im Schlaf, aber er erschrak so sehr, dass er aus dem Bette fiel. Er meinte, er hätte sich verhört und rieb sich die Augen aus und fragte: „Ach, Frau, was sagtest du?“ – „Mann“, sagte sie, „wenn ich nicht die Sonne und den Mond kann aufgehen lassen und muss das so mit ansehen, dass die Sonne und der Mond aufgehen, ich kann das nicht aushalten und hab’ keine ruhige Stunde mehr, wenn ich sie nicht selbst aufgehen lassen kann. Da sah sie ihn so recht groß an, dass ihn ein Schauder überlief. – “Gleich geh’ hin, ich will werden wie der liebe Gott.“ „Ach, Frau“, sagte der Mann und fiel vor ihr auf die Knie, „das kann der Fisch nicht, Kaiser und Papst kann er machen; ich bitte dich, geh’ in dich und bleibe Papst.“ Da kam sie in helle Wut, die Haare flogen ihr so wild um den Kopf, sie riss sich das Mieder auf, gab ihm eins mit dem Fuß und schrie: „Ich halt’s nicht aus, und halt’s nicht länger aus. Willst du gleich hingehen.“ Da schlüpfte er in seine Hosen und lief weg wie von Sinnen.

Draußen aber ging der Sturm und brauste, dass er kaum auf den Füßen stehen konnte. Die Häuser und die Bäume wurden umgeweht, und die Berge bebten, und die Felsen rollten in die See, und der Himmel war ganz pechschwarz, und es donnerte und blitzte, und die See ging in so hohen schwarzen Wellen wie Kirchtürme und wie Berge und hatten oben alle eine weiße Krone von Schaum auf. Da schrie er und konnte sein eigen Wort nicht hören:

Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
Meine Frau, die Ilsebill,
Will nicht so, wie ich gern will.

„Nun, was will sie denn?“ fragte der Fisch. „Ach,“ sagte der Mann, „sie will werden wie der liebe Gott.“ „Geh’ nur hin, sie sitzt schon wieder im alten Topfe.“

Dort sitzen sie noch beide bis auf den heutigen Tag.

Niederdeutsche Fassung

Von dem Fischer un syner Fru

Dar wöör maal eens en fischer un syne fru, de waanden tosamen in’n pißputt, dicht an der see, un de fischer güng alle dage hen un angeld – un he angeld un angeld.

So seet he ook eens by de angel und seeg jümmer in das blanke water henin – un he seet un seet.

Do güng de angel to grund, deep ünner un as he se heruphaald, so haald he enen grooten butt heruut. Do säd de butt to em: hör mal, fischer ik bidd dy, laat my lewen, ik bün keen rechten butt, ik bün’n verwünschten prins; wat helpt dy dat, dat du my doot maakst? ik würr dy doch nich recht smecken, sett my wedder in dat water, un laat my swemmen. – Nu, säd de mann, du bruukst nich so veel wöörd to maken, eenen butt, de spreken kann, hadd ik doch wol swemmen laten. Mit des sett’t he em wedder in dat blanke water, do güng de butt to grund, und leet enen langen strypen bloot achter sik. So stünn de Fischer up, un güng nach syne fru in’n pißputt.

Mann, säd de fru, hest du hüüt niks fungen?, Ne, säd de mann, ik füng enen butt, de säd, he wöör en verwünschten prins, do hebb ik em wedder swemmen laten. – Hest du dy denn niks wünschd? säd de fru. Ne säd de mann, wat schull ik my wünschen? – Ach, säd de fru, dat is doch äwel, hyr man jümmer in’n pißputt to wanen, dat stinkt un is so eeklig: du haddst uns doch ene lüttje hütt wünschen kunnt, ga noch hen un roop em: segg em, wy wählt ‘ne lüttje hütt hebben, he dait dat gewiß. – Ach, säd de mann, wat schull ik door noch hengaan? – I, säd de fru, du haddst em doch fungen, un hest em wedder swemmen laten, he dait dat gewiß, ga glyk hen! – De mann wull noch nich recht, wull awerst syn fru ook nich to weddern syn un güng hen na der see.

As he door köhm, wöör de see ganß gröön un geel un goor nich meer so blank; so güng he staan und säd:

Manntje! Manntje! Timpe Te!
Buttje! Buttje in der see!
Myne fru de llsebill
will nich so as ik wol will.

Do köhm de butt answemmen un säd: Na, wat will se denn? – Ach, säd de mann, ik hebb di doch fungen hatt, nu säd myn fru, ik hadd my doch wat wünschen schullt. Se mag nich meer in’n Pißputt wanen, se wull geern ‘ne hütt. – Ga man hen, säd de butt, se hett se all.

Do güng de mann hen, un syne fru seet nich meer in’n pißputt, dar stünn awerst ene lüttje hütt, un syne fru seet vor de döhr up ene bänk, do nöhm syne fru em by de hand, un säd to em: kumm man herin, süh! nu is dat doch veel beter! Do güngen se henin, un in de hütt was een lüttjen vörplatz un ene lüttje herrliche stuw un kamer, wo jem eer bedd stünn, un kääk un spysekamer, allens up dat beste, mit gerädschoppen un up dat schönnste upgefleyt, tinntüüg un mischen (Messing), wat sik darin höört – un achter was ook en lüttjen hof mit hönern un aanten, un en lüttjen goorn mit grönigkeiten un aaft (Obst). – Süh! säd de fru, is dat nich nett? – Ja, säd de mann, so schall’t blywen, nu wähl wy recht vergnöögt lewen! – Dat wähl wy uns bedenken! säd de fru. Mit des eeten se wat un güngen to bedd.

So güng dat wol ‘n acht oder veertein dag, do säd de fru: Hör, mann, de hütt is ook goor to eng, un de hof un goorn is so kleen: de butt hadd uns ook wol een grötter huus schenken kunnt, ik much woll in enem grooten stenern slott wanen; ga hen tom butt, he schall uns een slott schenken. – Ach fru, säd de mann, de hütt is jo god noog, wat wähl wy in’n slott wanen! – I wat! säd de fru, ga du man hen, de butt kann dat jümmer doon. – Ne fru, säd de mann, de butt hett uns eerst de hütt gewen, ik mag nu nich all wedder kamen, den butt muchd et vördreten. – Ga doch, säd de fru, he kann dat recht good, und dait dat geern, ga du man hen. – Dem mann wöör syn hart so swoor, un wull nich, he säd by sik sülwen, dat is nich recht, he güng awerst doch hen.

As he an de see köhm, wöör dat water ganß vigelett un dunkelblau un grau un dick, un goor nich meer so gröön un geel, doch wöör’t noch still, do güng he staan un säd:

Manntje! Manntje! Timpe Te!
Buttje! Buttje in der see!
Myne fru de Ilsebill
will nich so as ik wol will.

Na wat will se denn? säd de butt. – Ach, säd de mann half bedrööft, se will in’n groot stenern slott wanen. – Ga man hen, se stait vör de döhr, säd de butt.

Do güng de mann hen un dachd he wull na huus gaan, as he awerst daar köhm, so stünn door ‘n grooten stenern pallast, un syn fru stünn ewen up de trepp und wull henin gaan, do nöhm se em by de hand und säd: kumm man herin! Mit des güng he mit ehr henin, un in dem slott wöör ene grote dehl mit marmelstenern asters (Estrich), und dar wören so veel bedeenters, de reten de grooten dören up, un de wende wören all blank un mit schöne tapeten, un in de zimmers luter gollne stöhl und dischen, un kristallen kroonlüchters hüngen an dem bähn, un so wöör dat all de stuwen und kamers, mit footdeken, un dat äten un de allerbeste wyn stünn up den dischen, as wenn se breken wullen, un achter dem huse wöör ook’n grooten hof mit peerd- und kohstell, un kutschwagens up dat allerbeste, ook was door en grooten herrlichen goorn mit de schönnsten blomen un fyne aaftbömer, un en lustholt wol ‘ne halwe myl lang, door wören hirschen un reh un hasen drin, un allens wat man sik jümmer wünschen mag. – Na, säd de fru, is dat nun nich schön? Ach ja, säd de mann, so schallt’t ook bIywen, nu wähl wy ook in dat schöne slott wanen, un wähl’n tofreden syn. – Dat wähl wy uns bedenken, säd de fru, un wählen’t beslapen. Mit des güngen se to bedd.

Den annern morgen waakd de fru to eerst up, dat was jüst dag un seeg uut jem ehr bedd dat herrliche land vör sik liggen – de mann reckd sik noch, do stödd se em mit dem ellbagen in de syd und säd: mann, sta up, un kyk mal uut dem fenster – süh! kunnen wy nich könig warden äwer all düt Land? Ga hen tom butt, wy wählt könig syn! – Ach fru, säd de mann, wat wähl wy könig syn! ik mag nich könig syn. Na, säd de fru, wult du nich könig syn, so will ik könig syn. Ga hen tom butt, ik will könig syn. – Ach fru, säd de mann, wat wullst du könig syn? dat mag ik em nich seggen. – Worüm nich? säd de fru, ga stracks hen, ik mutt könig syn. Do güng de mann hen, un wöör ganß bedrööft dat syne fru könig warden wull; dat is nich recht un is nich recht, dachd de mann. He wull nich hen gaan, güng awerst doch hen.

Un as he an de see köhm, do wöör de see ganß swartgrau, un dat water geerd so von ünnen up und stünk ook ganß fuul. Do güng he staan un säd:

Manntje! Manntje! Timpe Te!
Buttje! Buttje in der see!
Myne fru de llsebill
will nich so as ik wol will.

Na wat will se denn? säd de butt. – Ach, säd de mann, se will könig warden. – Ga man hen, se is’t all, säd de butt.

Do güng de mann hen, und as he na dem pallast köhm so wöör dat slott veel grötter worren, mit enem grooten toorn un herrlyken zyraat doran, un de schildwacht stünn vör de döhr, un dar wören so väle soldaten un pauken un trumpeten, un as he in dat huus köhm, so wöör allens von purem marmelsteen mit gold, un sammtne deken un groote goll’ne quasten; do güngen de döhren von dem saal up, door de ganße hofstaat wöör, un syne fru seet up enem hogen troon von gold und demant, un hadd ene groote goll’ne kroon up, un den zepter in der hand von purem gold un edelsteen, un up beyden syden by ehr stünnen ses jumpfern in ene reeg, jümmer ene enen kops lüttjer as de annere. Do güng he staan und säd: Ach fru, büst du nu könig? – Ja, säd de fru, nu bün ik könig. – Do stünn he, und seeg se an, un as he se do een flach (eine Zeitlang) so ansehn hadd, säd he: Ach fru, wat lett dat schöön, wenn du könig büst! nu wähl wy ook niks meer wünschen. – Ne mann, säd de fru, un wöör ganß unruhig, my waart de tyd un wyl al lang, ik kann dat nich meer uuthollen, ga hen tom butt, könig bün ik, nu mutt ik ook kaiser warden. – Ach, fru! säd de mann, wat wullst du kaiser warden? – Mann, säd se, ga tom butt, ik will kaiser syn. – Ach fru, säd de mann, kaiser kann he nich maken, ik mag dem butt dat nich seggen; kaiser is man eenmal im reich, kaiser kann de butt jo nich maken, dat kann un kann he nich. – Wat? säd de fru, ik bün könig, un du büst man myn mann, wullt du glyk hengaan? glyk ga hen, kann he könig maken, kann he ook kaiser maken, ik will un will kaiser syn; glyk ga hen! – do mussd he hengaan. Do de mann awer hengüng, wöör em ganß bang, un as he so güng, dachd he be sik, düt gait und gait nich good, kaiser is to uutvörschaamt, de butt wart am ende möd.

Mit des köhm he an de see, do wöör de see noch ganß swart un dick, un füng al so von ünnen up to geeren, dat et so blasen smeet, un et güng so een keekwind äwer hen, dat et sik so köhrd; un den mann wurr gro’en, (graute sich), do güng he staan un säd:

Manntje! Manntje! Timpe Te!
Buttje! Buttje in der see!
Myne fru de llsebill
will nich so as ik wol will.

Na, wat will se denn? säd de butt. – Ach butt, säd he, myn fru will kaiser warden. – Ga man hen, säd de butt, se is’t all.

Do güng de mann hen, un as he door köhm, so wöör dat ganße slott von poleertem marmelsteen mit albasternen figuren un goll’nen zyraten, vör de döhr marscheerden de soldaten, un se bIösen trumpeten un slögen pauken un trummeln; awerst in dem huse da güngen de baronen un grawen un herzogen man so as bedeenters herüm, do maakden se em de dören up, de von luter gold wören – un as he herinköhm, door seet syne fru up enem troon, de wöör von een stück gold, un wöör wol twe myl hoog: un hadd ene groote goll’ne kroon up, de wöör dre elen hoog un mit briljanten un karfunkelsteen beset’t, in de ene hand hadde se den zepter, un in de annere hand den reichsappel, un up beyden syden by eer door stünnen de trabanten so in twe regen, jümmer en lüttjer as de annere, von dem allergröttsten rysen, de wöör twe myl hoog, bet to dem allerlüttjsten dwaark, de wöör man so groot as myn lüttje finger; un vör ehr stünnen so vele fürsten un herzogen etc.etc., door güng de mann tüschen staan, und säd: Fru! büst du nu kaiser? – Ja, säd se, ik bün kaiser. Do güng he staan, un beseeg se sik so recht, un as he se so’n flach ansehn hadd, so säd he: Ach fru, wat lett dat schöön, wenn du kaiser büst! – Mann, säd se, wat staist du door? ik bün nu kaiser, nu will ik awerst ook paabst warden, ga hen tom butt. – Ach fru! säd de mann, wat wulst du man nich? paabst kannst du nich warden, paabst is man eenmal in der kristenhait, dat kann he doch nich maken. – Mann, säd se, ik will paabst warden, ga glyk hen, ik mutt hüüt noch paabst warden. – Ne fru, säd de mann, dat mag ik em nich seggen, dat gait nich good, dat is to groff, tom paabst kann de butt nich maken. – Mann, wat snack! säd de fru, kann he kaiser maken, kann he ook paabst maken, ga foorts hen, ik bünn kaiser, un du büst man myn mann, wullt du wol hengaan? – Do wurr he bang un güng hen, em wöör awerst ganß flau, un zittert un beewd, un de waden slakkerden em, un dar streek so’n wind äwer dat land, un de wolken flögen, as dat düster wurr gegen awend, de bläder waiden von den bömern, und dat water güng un bruusd as kaakd dat, un platschd an dat äwer, un von feern seeg he de schepen, de schöten in der noot, un danßden un sprüngen up den bülgen; doch wöör de himmel noch so’n bitten blau in de midd’, awerst an den syden door toog dat so recht rood up, as en swohr gewitter. Do güng he recht vörzufft (verzagt) staan in de angst un säd:

Manntje! Manntje! Timpe Te!
Buttje! Buttje in der see!
Myne fru de Ilsebill
will nich so as ik wol will.

Na, wat will se denn? säd de butt. Ach, säd de mann, se will paabst warden. Ga man hen, se is’t all, säd de butt.

Do güng he hen, un as he door köhm, so wöör dar as en groote kirch mit luter pallastens ümgewen, door drängd’ he sik dorch dat volk, inwendig was awer allens mit dausend un dausend lichtern erleuchtet, un syne fru wöör in luter gold gekledet, un seet noch up enem veel högeren troon, un hadde dre groote goll’ne kronen up, un üm ehr dar wöör so veel von geistlykem staat, un up beyden syden by ehr door stünnen twe regen lichter, dat gröttste so dick und groot as de allergröttste toorn, bet to dem allerkleensten käkenlicht; un alle de kaisers un de königen de legen vör ehr up de knee und küßden ehr den tüffel. – Fru, säd de mann, und seeg se so recht an, büst du nu paabst? – Ja, säd se, ik bün paabst. – Do güng he staan un seeg se recht an, un dae wöör as wenn he in de helle sunn seeg; as he se do een flach ansehn hadd, so segt he: Ach fru, wat lett dat schöön, wenn du paabst büst! – Se seet awerst ganß styf as en boom, un rüppeld un röhrd sik nich. Do säd he: Fru, nu sy tofreden, nu du paabst büst, nu kannst du doch niks meer warden. – Da will ik my bedenken, säd de fru; mit des güngen se beyde to bedd, awerst se wöör nich tofreden, un de girighait leet se nich slapen, se dachd jümmer, wat se noch warden wull.

De mann sleep recht good un fast, he hadd den dag veel lopen, de fru awerst kunn goor nich inslapen, un smeet sik von en syd to der annern de ganße nacht, un dachd man jümmer, wat se noch wol warden kunn, un kunn sik doch up niks meer besinnen. – Mit des wull de sünn upgan, un as se dat morgenrood seeg, richt’d se sik äwer end im bedd, un seeg door henin, un as se uut dem fenster de sünn so herup kamen seeg, – ha! dachd se, kunn ik nich ook de sünn un de maan upgaan laten? – Mann, säd se, un stödd em mit dem ellbagen in de ribben, waak up, ga hen tom butt, ik will warden as de lewe Gott! – De mann was noch meist in’n slaap, awerst he vörschrock sik so, dat he uut dem bedd füll. He meend, he hadd sik vörhöörd, un reef sik de ogen uut, un säd; Ach fru! wat säd’st du? – Mann, säd se, wenn ik nich de sünn un de maan kann upgaan laten, un mutt dat so ansehn, dat de sünn un de maan upgaan, ik kann dat nich uuthollen, un hebb kene geruhige stünd meer, dat ik se nich sülwst kann upgaan laten – do seeg se em so recht gräsig an, dat em so’n schudder äwerleep – glyk ga hen, ik will warden as de lewe Gott. – Ach fru! säd de mann, un füll vör eer up de knee, dat kann de butt nich. – Kaiser un paabst kann he maken, ik bidd dy, sla in dy un blyf paabst! – Do köhm se in de booshait, de hoor flögen ehr so wild üm den kopp, do reet se sik dat lyfken (Mieder) up un geef em eens mit dem foot un schreed; ik holl dat nich uut, un holl dat nich länger uut, wult du hengaan? – Do slööpd he sik de büxen an un leep weg as unsinnig.

Buten awer güng de storm, und bruusde, dat he kuum up den föten staan kunn, de hüser un de bömer waiden um, un de baarge beewden, un de felsenstücken rullden in de see, un de himmel wöör ganß pickswart, un dat dunnerd un blitzd, un de see güng in so hoge swarte bülgen as kirchentöörn un as baarge, un de hadden bawen alle ene witte kroon von schuum up – do schre he, un kunn syn egen woord nich hören:

Manntje! Manntje! Timpe Te!
Buttje! Buttje in der see!
Myne Fru de llsebill
will nich so as ik wol will.

Na, wat will se denn? säd de butt. Ach, säd he, se will warden as de lewe Gott. – Ga man hen, se sitt all wedder in’n pißputt.

Door sitten se noch bet up hüüt un düssen dag.