Elke Hirschler - Die schöne Melusine

Elke Hirschler

Die schöne Melusine

Entwurf Erich Klahn
70 x 110 / 2001

Ausführungen

Zum selben Thema, vom selben Künstler – zwei unterschiedliche Teppiche

Hier wird das selbe Thema in unterschiedlich vielen Einzelbildern dargestellt. Der obere Teppich von Frau Hirschler zeigt das Märchen in 9, der untere Teppich von Frau Fischer (Mariensee) in 21 Bildern. Beide Entwürfe sind – in dieser Form – von Erich Klahn; der linke stellt eine Kurzfassung dar.

Frau Fischer (Mariensee) - Die schöne Melusine

Inhaltsangabe zum Märchen "Die schöne Melusine"

Nicht allen Betrachtern dieser Seiten wird das Märchen von der schönen Melusine bekannt sein. Dabei handelt es sich um eine sehr alte Sage, deren früheste Fassung von 1390 stammt:

Melusine, die Tochter der Fee Persine, ist dazu verdammt worden, sich an jedem Sonnabend der Woche in ein Wesen mit einem Fischschwanz als Unterkörper zu verwandeln. Findet sie einen Gatten, der sie sonnabends meidet und ihr Geheimnis nicht erfährt, so kann sie mit ihm wie ein normaler Mensch zusammen sein. Entdeckt er aber ihr Geheimnis, so ist sie auf ewig verloren.

Melusine heiratet den Ritter Raimund und schenkt ihm im Laufe der Zeit Glück, Ansehen, Reichtum und 10 Söhne, die stark werden und sich bei allen Kämpfen auszeichnen. Allerdings trägt jeder der Söhne irgendein Zeichen seiner nicht-menschlichen Abstammung.

Alles wäre gut gewesen, wenn Raimund seine Neugier gezügelt hätte. Im rechten Bild der mittleren Reihe sieht man ihn durch das Loch in der Tür spähen: er sieht Melusines nicht-menschlichen Unterkörper im Badezuber. Von da an flieht ihn das Glück; er macht seiner Frau Vorwürfe und erwähnt ihren Makel; klagend entweicht sie in Gestalt eines Drachens und erscheint nur noch einige Male nachts, um ihre jüngsten Kinder zu versorgen. Raimund wird Einsiedler auf Montserrat.

Der Stoff dieser Sage wurde später von vielen Dichtern aufgegriffen und bearbeitet, so von Thüring von Ringoltingen, Hans Sachs, Ludwig Tieck, Franz Grillparzer (Operntext für Conradin Kreutzer) oder Carl Zuckmayer. Selbst Goethe verwendete das Motiv.