Elke Hirschler - Leguane, Opossums und Pflanzen
Elke Hirschler - Die Geschichte von Wuradidi

Elke Hirschler

Leguane, Opossums und Pflanzen

Die Geschichte von Wuradidi

2 Entwürfe nach Arbeiten von Aborigines

40 x 66 / 2004

Zu den Entwürfen nach Arbeiten von Aborigines

Zwei Verwandte von uns leben den größten Teil des Jahres in Australien. Sie hatten sich zu ihrer Hochzeit keine Hochzeits-Stühle gewünscht, sondern Hochzeits-Sitzkissen. In einem Ausstellungskatalog fanden wir Werke abgebildet, die Nachkommen der australischen Ureinwohner geschaffen hatten. In ihnen sind Geschichten der Traumzeit (wir Europäer würden vom “Goldenen Zeitalter” sprechen) dargestellt. Zwei Bilder gefielen uns besonders gut – im folgenden sehen Sie die farbig ausgefüllten Entwürfe und dazu die Texte und Beschreibungen, die wir bei den Abbildungen im Katalog fanden.

Leguane, Pflanzengestalten, faseriger Eukalyptusbaum, Blumen und Opossums.

Künstler: Yambal.
Gruppe: Liagalwamirri-Clan.
Gebiet: Milingimbi, zentrales Arnhem-Land, N.T.
Größe: 39 x 95 cm.
Material: Erdocker und Pigmente auf Eukalyptusrinde.

Alle Leguane stammen von Djunda, dem Traumzeit-Leguan ab, der die Djanggawul bei ihren Reisen quer durch Arnhem-Land begleitet hat.
Dieses Bild hängt mit den Liagalwamirri-Totenfeierlichkeiten zusammen.
Während dieser Feier wird der Leguan-Tanz ausgeführt, und die Knochen der Verstorbenen werden in einen hohlen zylindrischen Sarg aus Holz vom faserigen Eukalyptusbaum gelegt.

Die Geschichte von Wuradidi, der Geisterfrau

Künstler: Narritjin.
Gruppe: Manggalili Clan, Yirritja Teil.
Gebiet: Yirrkala, nordöstliches Arnhem-Land, N.T.
Größe: 43 x 114 cm.
Material: Erdocker und Pigmente auf Eukalyptusrinde.

Wuradidi lebte während der Traumzeit und kam ursprünglich von einem Felsen auf der Groote-Insel. Wohin sie auch reiste, hat sie Landschaftsmerkmale geschaffen. Auf ihren Reisen wurde sie vom Opossum Marngu begleitet, das das Geheimnis besaß, wie man aus Pelzen Schnüre spinnt. Das Opossum war gleichzeitig der Bote von Guwark, dem Nachtvogel. Das Bild zeigt die Feuergrube von Wuradidi, wo sie für sich kochte. Im oberen Teil der Grube befinden sich der Harpunenstab und die Rangga von Wuradidi. Marngu und seine Spuren werden auf beiden Seiten der Grube gezeigt. Der weibliche Nachtvogel Guwark wird auch symbolisch dargestellt auf seinem Baum, der weiblichen Eiche. Ein Teil der Totenfeierlichkeiten der Manggaliliü findet um eine Grube statt, die die Grube von Wuradidi darstellen soll.

Und so sehen die fertigen Sitz-Kissen aus. (78 x 52 x 22, Schaumstoff)